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    Unsere Frage: Warum quillt und reißt Beton?

    14. November 2018 Fassade, Öffentlich, Technisches Facility Management

    Wenn Brücken, Staumauern und Betonfundamente Risse entwickeln, dann ist oft AAR die Ursache: die Alkali-Aggregat-Reaktion. Sie lässt den Beton quellen und macht Sanierungen oder Neubauten notwendig. Ein Projekt, das vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) gefördert und von der Empa koordiniert wird, untersucht die Beton-Krankheit.

    Schäden in drei Dimensionen: Die durch AAR verursachten Risse im Beton entstehen in winzigen Kristallspalten (rechts) und werden alsbald mit bloßem Auge sichtbar (links). Verantwortlich für das Bersten des Betons ist ein Alkali-Kalzium-Silikat-Hydrat, dessen Struktur 2015 mithilfe der Empa erstmals aufgeklärt werden konnte (unten).

    Beton hält leider nicht ewig. Auch an Betonbauten in der Schweiz nagt der Zahn der Zeit. Betroffen sind nicht nur stahlbewehrte Konstruktionen wie Brücken, sondern auch Betonbauten ohne Bewehrung, wie Staumauern. Einer der Gründe dafür ist die sogenannte Alkali-Aggregat-Reaktion. Sie kann alle Betonbauten unter freiem Himmel betreffen. Bei der AAR sind die Zutaten des Betons selbst das Problem: Zement – der Leim des Betons – enthält Alkalimetalle wie Natrium und Kalium. Die Feuchtigkeit im Beton wird dadurch zu einer Lauge. Die Hauptbestandteile von Beton sind Sand und Kies. Diese wiederum bestehen unter anderem aus Silikaten, beispielsweise Quarz oder Feldspat. Mit diesen Silikaten reagiert nun das alkalische Wasser und führt zur Bildung von Alkali-Kalzium-Silikat-Hydrat. Dieses Mineral lagert mehr und mehr Wassermoleküle in seiner Struktur ein, dehnt sich dadurch aus und sprengt mit der Zeit den Beton von innen.

    | Steinchen werden gesprengt

    Bemerkenswert dabei: In zahlreichen Kieskörnern, die im Beton stecken, läuft dieselbe Reaktion ab; die Steinchen werden einzeln gesprengt. Der Druck, der durch diese Mikroreaktion auf ein ganzes Bauwerk ausgeübt werden kann, ist gewaltig: Eine Staumauer etwa kann sich um einige Dezimeter ausdehnen. Das kann zu Schäden an den seitlichen Anschlusspunkten zum Fels oder zu Verformungen im Bereich von Schleusen führen. Die Reaktion verläuft langsam, sodass bei betroffenen Bauwerken erst nach 10 bis 15 Jahren erste Schäden bemerkbar werden. Durch das kontinuierliche Quellen des Betons kann allerdings die Lebensdauer von Bauwerken stark verkürzt werden.

    2015 gelang es einem Team aus Wissenschaftlern der Empa und des Paul-Scherrer-Instituts (PSI), die Struktur des wasserhaltigen Kristalls, der das Quellen im Beton auslöst, erstmals zu identifizieren. Zuvor war die Struktur Gegenstand vieler Spekulationen gewesen. Die Entdeckung war der Auslöser für ein interdisziplinäres Forschungsprojekt, das vom Schweizerischen Nationalfonds finanziert wird. Beteiligt sind neben der Empa und dem PSI zwei Institute der Technischen Universität Lausanne (EPFL); die Forschungsaktivitäten koordiniert der Empa-Forscher Andreas Leemann. «Wir wollen die AAR in allen Dimensionen untersuchen und verstehen, von der Atom-Ebene und der Längenskala im Angström-Bereich bis hin zu den Auswirkungen auf ganze Bauwerke in der Zentimeter- und Meter-Skala», erläutert Leemann.

    | Sechs Teilprojekte für alle Dimensionen

    Zu diesem Zweck wurden in dem SNF-Synergia-Projekt sechs Teilprojekte definiert: Das PSI untersucht mithilfe von Synchrotronstrahlung die Struktur der Reaktionsprodukte, um ihr Quellen erklären zu können. An der EPFL werden die maßgebenden Rahmenbedingungen für das Auflösen der Silikate und die Zusammensetzung der anfänglich gebildeten Reaktionsprodukte untersucht; zudem werden mit Computersimulationen die Auswirkungen des Quellens auf Bauwerke erforscht. Und an der Empa wird einerseits die Entstehung der Risse im Beton räumlich und zeitaufgelöst mit Computer-Tomografie im Empa-Röntgenzentrum erfasst; andererseits werden die wasserhaltigen Kristalle im Labor synthetisiert. So können die Forscher größere Mengen des Stoffs erhalten, der gewöhnlich in nano- bis mikrometerkleinen Rissen der Kieskörner steckt. Nur mit größeren Mengen der fraglichen Substanz lassen sich jedoch physikalische Eigenschaften genau bestimmen. Die so gewonnenen Erkenntnisse sollen nicht nur dazu dienen, die AAR besser zu verstehen, sondern auch Wege aufzeigen, wie sich Schäden – und dadurch Kosten – vermeiden lassen.

    „Wir sind bereits mittendrin, das bislang nur in Teilen bekannte Phänomen zu entschlüsseln“, so Leemann. Im Mai 2017 startete das vierjährige Forschungsprojekt. Erste Ergebnisse liegen bereits vor. Im nächsten Schritt geht es nun darum, die einzelnen Arbeitsgruppen stärker zu vernetzen und auf den Ergebnissen der Partnergruppen aufzubauen. So soll am Ende ein vollständiges Bild der AAR entstehen, das es erlaubt, den Zustand und die Gefährdung von Beton-Bauwerken besser abzuschätzen und das Schicksal der angegriffenen Bauten wissenschaftlich fundiert zu begleiten.

     

    Materialien und Technologien für eine nachhaltige Zukunft
    Die Empa ist das interdisziplinäre Forschungsinstitut für Materialwissenschaften und Technologie der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH). Als Brücke zwischen Forschung und praktischer Anwendung erarbeitet sie Lösungen für die vorrangigen Herausforderungen der Industrie und schafft die wissenschaftlichen Grundlagen für eine nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft. Als Institution des ETH-Bereichs ist die Empa in all ihren Tätigkeiten der Exzellenz verpflichtet.

    Fotos: AAR

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