Pflanzen auf Dächern und an Fassaden: Diese Maßnahmen mit ihren vielen positiven Wirkungen sind entscheidend für eine klimaangepasste Zukunft. Dabei steckt in der nachträglichen Begrünung von Gebäuden noch sehr viel ungenutztes Potential. Der Bundesverband Gebäudegrün e.V. (BuGG) widmete dem Bestandsgebäudegrün einen zweitägigen Fachkongress, der die verschiedenen Aspekte beleuchtete.
„Dach- und Fassadenbegrünungen gewinnen im Rahmen einer klimaresilienten und wasserbewussten Stadtentwicklung bundesweit an Bedeutung. Dabei vereinen sie eine Vielzahl an positiven Wirkungen, die nicht nur Überflutungs- und Hitzevorsorge betreffen, sondern darüber hinaus die Förderung der Biodiversität, den Schutz der Gebäudehülle und die Verbesserung der Lebensqualität“, betont Dr. Gunter Mann, Präsident vom Bundesverband GebäudeGrün e.V. (BuGG). Doch wie gelingt es, Dächer und Fassaden nachträglich zu begrünen? Welche Chancen und Möglichkeiten aber auch Hürden und Hemmnisse bestehen und was müssen die verschiedenen Baubeteiligten beachten? Wie sehen gelungene Beispiele in der Praxis aus? Diese und viele weitere Fragen wurden beim BuGG-Fachkongress „Bestandsgebäudegrün“ vom 06.-07.05.2025 diskutiert – mit vollem Erfolg! Über 200 Teilnehmende kamen nach Berlin und erlebten zwei intensive und fachlich prall gefüllte Informations- und Netzwerktage.
Das Tagungsprogramm umfasste insgesamt 7 Themenblöcke mit je 3 bis 4 Fachvorträgen. Jeder der 26 Referierenden beleuchtete den Kongressschwerpunkt aus einem anderen Blickwinkel. In den anschließenden Podiumsdiskussionen stellte sich heraus, wie wichtig die Instrumente Dach- und Fassadenbegrünung für die Anpassung an den Klimawandel sind. Deutlich wurde auch, dass der Gebäudebestand die größte Flächenreserve im bebauten Raum darstellt und dass jegliche Umbau-, Renovierungs- oder Sanierungsmaßnahmen an Dächern oder Fassaden gute Möglichkeiten bieten, mit einer Begrünung zur energetischen, ökologischen und ästhetischen Verbesserung beizutragen. Intensiv diskutiert wurde zudem der ökonomische Effekt mit Blick auf die Inwertsetzung von Immobilien bzw. Quartieren. Hier ergeben sich Ansätze für die Nachhaltigkeitsberichterstattung mit Konsequenzen für die Finanzierung, Versicherung und Bewertung von Gebäuden.
Kongress-Schirmherrin Staatssekretärin Britta Behrendt von der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz Berlin ging in ihrem Vortrag auf die große Bedeutung der nachträglichen Begrünung von Gebäuden und generell von Grünflächen in der Stadt ein. Dabei hob sie hervor, dass auch kleine Flächen einen wichtigen Beitrag leisten und begrünt werden müssten. Es sei bedeutend, Grün zu erhalten, auszuweiten und zu fördern. Dafür setze sie sich ein.