Der Verband bayerischer Wohnungsunternehmen warnt vor einem Schwund bei geförderten Wohnungen im Freistaat. Im Jahr 2024 konnten die Verbandsmitglieder nur 1.822 geförderte Wohnungen bauen. Ein Rückgang um 42 Prozent. Im gleichen Zeitraum fielen 5.300 Wohnungen aus der Sozialbindung. Die 506 sozial orientierten Wohnungsunternehmen des Verbandes bewirtschaften 106.699 geförderte Wohnungen. Verbandsdirektor Hans Maier rechnet für die nächsten Jahre mit einem weiteren Rückgang. Darauf verweist der Verband beim Forum kommunale Wohnungsunternehmen am 23. Juli.
Die Nachfrage nach bezahlbaren Wohnungen in Bayern ist groß. Das spüren vor allem die kommunalen Wohnungsunternehmen. Deren Wartelisten für geförderte Wohnungen sind lang. Und das nicht nur in Großstädten wie München, sondern auch in Mittel- und Kleinstädten. In Bayern fehlen nach Berechnungen des Verbandes bayerischer Wohnungsunternehmen rund 200.000 bezahlbare Mietwohnungen. „Der Druck auf den Wohnungsmarkt wird noch weiter zunehmen“, ist Maier überzeugt. Für die nächsten Jahre erwartet er weiter sinkende Neubauzahlen im Segment geförderter Mietwohnungsbau.
Verantwortlich für diese Entwicklung sind vor allem die hohen Baukosten. „Für dieselben Investitionsmittel bekommen Bauherren immer weniger Wohnraum“, erklärt der Verbandsdirektor. Die Baupreise im Wohnungsbau sind seit 2019 um 44 Prozent gestiegen. Hinzu kommt die schwierige Situation bei der Wohnraumförderung. Der wegen einer drastischen Überzeichnung der Wohnraumfördermittel verhängte Zusagestopp ist zwar aufgehoben, doch die Verunsicherung bei der Wohnungswirtschaft ist groß. „Im Augenblick wissen viele Unternehmen nicht, wie es weiter geht. Die Planungssicherheit fehlt“, sagt der Verbandsdirektor. Die Wohnungsunternehmen bräuchten dringend wieder eine klare Perspektive. Hoffnung setzt Maier in die Finanzplanung der Bundesregierung. Diese sieht eine schrittweise Erhöhung der Wohnraumfördermittel bis zum Jahr 2029 vor.