Die Agentur für Erneuerbare Energien e. V. (AEE) zeichnet im Juni die Universitäts- und Hansestadt Greifswald als Energie-Kommune des Monats aus.
70 Prozent der Haushalte sind an das Fernwärmenetz angeschlossen. Weitere Anschlüsse werden im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung geprüft – immer unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit („heat line density“) und Alternativen wie Wärmepumpen in weniger dicht bebauten Gebieten. Auch abgeregelten Windstrom würde die Kommune gern nutzen – aktuell scheitert dies an steuerlichen Abgabeberechnungen.
Auch in der Mobilität ist die Stadt ein Vorbild. 44 Prozent der Wege werden mit dem Fahrrad zurückgelegt – bei den Studierenden sogar über 90 Prozent. Der Busverkehr nutzt Biomethan, der Stadtwerke-Fuhrpark ist zur Hälfte elektrisch. Über 40 Ladepunkte, darunter acht Schnellladesäulen, fördern die Elektromobilität.
Im kommunalen Hochbau setzt Greifswald seit 2012 konsequent auf nachhaltiges und wirtschaftliches Bauen – wie bei der Käthe-Kollwitz-Schule oder der Gesamtschule Erwin Fischer. Die Lebenszykluskosten stehen dabei im Fokus, ebenso wie die Verwendung recycelbarer Baustoffe und der Einsatz von Erneuerbaren Energien.
„Die Stadt vereint Vergangenheit und Zukunft, Wissenschaft und Praxis, Natur und Technik. Gemeinsam mit engagierten Bürger*innen, starken Stadtwerken und internationaler Vernetzung wird hier die Energiewende gelebt“, sagt AEE-Geschäftsführer Dr. Robert Brandt. „Greifswald beweist: Klimaschutz ist kein Projekt, sondern ein Prinzip.“