Wie können bodengebundene Fassadenbegrünungen umgesetzt werden, sodass sie dauerhaft funktionsfähig bleiben? Antworten darauf liefert eine neue Fachinformation vom Bundesverband GebäudeGrün e.V. (BuGG). Mit der „Arbeitshilfe zur Umsetzung bodengebundener Fassadenbegrünungen“ liegt nun eine praxisnahe Broschüre vor, die die erfolgreiche Kombination von Fassadenkonstruktion, Kletterhilfe und Kletterpflanze beschreibt.
Die bodengebundene Fassadenbegrünung ist eine Möglichkeit Pflanzen an das Gebäude zu bringen und damit für zahlreiche positive Wirkungen zu sorgen. Sie zeichnet sich im Wesentlichen dadurch aus, dass die verwendeten Pflanzen Kletterpflanzen sind und eine direkte Verbindung zum gewachsenen Boden haben.
Die Kletterpflanzen sind entweder Selbstklimmer oder benötigen geeignete dauerhafte Kletterhilfen. Bei Letzterem rücken die neuesten Forschungsergebnisse und Erfahrungen aus der BuGG-Fachinformation „Arbeitshilfe zur Umsetzung bodengebundener Fassadenbegrünungen“ in den Fokus. Die Inhalte basieren auf den Forschungsergebnissen des BBSR-Zukunft Bau-Forschungsprojektes „Werterhaltung der Gebäudesubstanz durch die positiven Effekte von bodengebundenen Fassadenbegrünungen durch fachgerechten Einbau und Instandhaltung sowie als Beitrag zum Klima-Schutz“ (kurz: FassadenSchutz). Das Institut für Agrar- und Stadtökologische Projekte an der Humboldt-Universität zu Berlin (IASP) und der Bundesverband GebäudeGrün e.V. (BuGG) nahmen dabei über 200 bestehende bodengebundene Fassadenbegrünungen unter die Lupe. Es galt festzustellen, welche Fassadenbegrünungssysteme typischerweise vorzufinden sind, welche Schäden an den Begrünungssystemen am häufigsten auftreten und worin die Ursachen der Schäden begründet sind. Diesbezüglich wurden unter anderem Pflanzen- und Fassadenart, Pflegezustand und Standort erfasst. Des Weiteren wurden Objekte untersucht, die positiv auffielen und als Best-Practice-Beispiele dienen sollen. Teil der Untersuchungen waren zudem Thermographieaufnahmen und Umfragen zur Akzeptanz von bodengebundenen Fassadenbegrünungen.
Die Forschungsergebnisse und Erfahrungen aus dem Zusammenspiel Fassadenkonstruktion, Kletterhilfe und Kletterpflanze sind in der neuen BuGG-Fachinformation aufgeführt. Dabei werden bewusst die
Fassadenkonstruktionen, Typen von Kletterhilfen und Kletterpflanzenarten beschrieben, die in der Praxis weit verbreitet sind und bei den vorgenannten Untersuchungen erfasst wurden. Die so ermittelten gängigen Fassadenkonstruktionen und Kletterpflanzenarten werden in Form von Steckbriefen beschrieben und über eine Übersichtsmatrix ist schnell erkennbar, welche Fassade mit welcher Kletterhilfe und Pflanze funktionieren kann.
Mit der Fachinformation möchten die Herausgeber zur dauerhaft funktionsfähigen Umsetzung von bodengebundenen Fassadenbegrünungen beitragen. Dabei soll sie keine neue Fachregel darstellen, sondern Forschungsergebnisse, eigene Praxiserfahrungen und Vorgaben aus den Fachregeln („Richtlinien für Planung, Bau und Instandhaltung von Fassadenbegrünungen“ FLL-Fassadenbegrünungsrichtlinien) als praxisnahe Arbeitshilfe zusammenfassen. Zur fachlichen Vertiefung sind die vorgenannte FLL-Fassadenbegrünungsrichtlinien und die BuGG-Fort- und Weiterbildungsseminare zu empfehlen.
Die Broschüre „Arbeitshilfe zur Umsetzung bodengebundener Fassadenbegrünungen“ wurde im Rahmen des Projektes „FassadenSchutz“ vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Auftrag des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat aus Mitteln des Innovationsprogramms Zukunft Bau gefördert.