Potentiale im Gebäudebestand nutzen – Gipsbaustoffe bieten viele Vorteile hinsichtlich Baukosten, Raumgewinn und Wohnqualität
Ihr Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr hat die Bundesregierung nicht erreicht. Der Bundesverband der Gipsindustrie verweist auf das hohe Potential, das sich im Bestandsbau bietet: Mit Baustoffen aus Gips kann hier hochwertiger Wohnraum schnell und kosteneffizient ausgebaut werden.
„Es entsteht zu wenig günstiger Wohnraum“, mahnt Dipl.-Ing. Holger Ortleb, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Gipsindustrie und der Forschungsvereinigung der Gipsindustrie. Zwar seien den aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zufolge im vergangenen Jahr mit 294.400 Wohnungen etwa so viele Wohneinheiten fertiggestellt wurden wie im Vorjahr. Trotzdem könne von Entspannung im Wohnungsmarkt keine Rede sein. Vor allem in Ballungsräumen sind Wohnungen für Normalverdiener knapp. „Kommunale, landeseigene und genossenschaftliche Wohnungsunternehmen kalkulieren vorsichtig“, erklärt Ortleb. „Während die von Bund und Ländern aufgestockte Förderung für Sozialwohnungen Wirkung zeigt, fallen Wohnungen, die knapp oberhalb der Preisbindungsgrenzen vermietet werden, durchs Raster.“ Stärker als bisher sollten daher Potentiale im Bestand ausgeschöpft werden. Der besondere Charme entsprechender Lösungen: Da für den Aus- und Umbau von Bestandsbauten kein zusätzliches Bauland benötigt wird und in der Regel die vorhandene Infrastruktur genutzt werden kann, entfallen Grundstücks- und Erschließungskosten – ein wichtiger Kostenfaktor.
„Mit Baustoffen aus Gips kann in kürzester Zeit bedarfsgerechter und moderner Wohnraum zu vernünftigen Kosten durch Umbau oder Aufstockungen geschaffen werden“, betont Ortleb. „Leistungsfähige Trockenbaulösungen können gerade im Bestandsbau einen wichtigen Beitrag leisten, um den Bedarf zeitnah, schnell und effizient zu decken.“
Der moderne Trockenbau mit Gipsplatten, Gipsfaserplatten und Gips-Wandbauplatten ist eine besonders schnelle Form des Innenausbaus für alle Bereiche vom Wohnraum bis zum Feuchtraum. Die Trockenbausysteme mit gipsbasierten Platten sind für Wand-, Decken- und Bodenkonstruktionen ebenso geeignet wie für den Ausbau von Dachgeschossen. Sie ermöglichen eine flexible und variable Anordnung sowie jede Form von gestalterischen Freiheiten. Die Verarbeitung ist einfach mit entsprechend schnellen Fertigstellungszeiten. Da im Trockenbau praktisch keine Feuchtigkeit in den Bau eingebracht wird und somit – anders als bei Nassbaustoffen – keine Trocknungszeiten berücksichtigt werden müssen, können nachfolgende Gewerke sofort weiter arbeiten. Leichte, jedoch stabile und belastbare Wandkonstruktionen bieten hohen Schall- und Brandschutz. Statische Probleme treten in der Regel nicht auf. Schlanke Wände sorgen für ein Plus an vermietbarer Fläche.
Dazu kommen beste raumklimatische Eigenschaften. Gipsbaustoffe sorgen für ein positives Raumklima. Sie sind ebenso wie Lehm in der Lage, die Luftfeuchtigkeit zu regeln, indem sie höhere Feuchtigkeit im Raum aufnehmen, speichern und bei trockener Raumluft wieder abgeben. Dies sowie das ausgewogene Verhältnis von Wärmedämmung und Wärmespeicherung sorgen für ein ständig gleichbleibendes, behagliches Raumklima.
Als mineralischer Baustoff, der nach Einbau wieder aufbereitet und durch Recycling in seinen ursprünglichen Zustand zurückgebildet werden kann, sind Gipsplatten zudem ideal, wenn es um ressourcenschonendes nachhaltiges Bauen geht.