Zementgebundene Baustoffe, insbesondere Betone, sind unverzichtbar – ihre Herstellung verursacht jedoch erhebliche CO2-Emissionen. Mit einer zusätzlichen Beschichtung der Oberfläche können sie langlebiger und nachhaltiger werden.
In einem Übersichtsartikel haben Experten des KIT, nun den Stand der Forschung zusammengefasst. „Wir vergleichen die Leistungsfähigkeit verschiedener Oberflächenbeschichtungen“, sagt Professor Frank Dehn vom Institut für Massivbau und Baustofftechnologie des KIT. „Alle haben Vor- und Nachteile. Organische Beschichtungen wie Epoxidharze sind flexibel und anpassungsfähig, können sich aber unter Umwelteinflüssen zersetzen. Anorganische Beschichtungen wie Silikatbeschichtungen sind chemisch beständig und langlebig, aber weniger flexibel und ästhetisch eingeschränkt.“ Auch Nanomaterialien, also extrem kleine Partikel mit außergewöhnlichen Eigenschaften, könnten eingesetzt werden: „Graphen oder Nano-Silica erhöhen die mechanische Festigkeit von Beton und machen ihn beständiger gegen Umwelteinflüsse, manchmal sogar mit selbstheilenden Eigenschaften.“
Einen besonders vielversprechenden Ansatz, der Beton beständiger macht und weitere Vorteile von organischen und anorganischen Beschichtungen kombiniert, sehen die Autoren darin, Seltene Erden in die Betonoberfläche einzubringen. „Am KIT forschen wir beispielsweise an einer Europium-Beschichtung, die wasserabweisende Eigenschaften erzielt mit gleichzeitig minimaler Umweltbelastung“, so Dehn.