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    Der richtige Umgang mit den Rathäusern ist oftmals eine Herausforderung. - Bild: © kolotype, Fotolia.de
    Der richtige Umgang mit den Rathäusern ist oftmals eine Herausforderung. - Bild: © kolotype, Fotolia.de

    Spannungsfeld Bauunternehmen gegen Behörden (Serie – Teil 4)

    3. Dezember 2015 Kaufmännisches Facility Management

    Innerstädtische und hochkomplexe Baumaßnahmen sind nicht allein für die planenden und ausführenden Unternehmen eine große Herausforderung. Auch die kommunalen Strukturen und betroffenen Behörden werden auf die Probe gestellt, was die Zusammenarbeit, die Abstimmung mit den Bauunternehmen, die Schaffung von praktikablen Lösungen und die Kommunikation mit der Bevölkerung angeht. Vor allem der letztgenannte Punkt rückt inzwischen deutlich in den Fokus von Kommunen und Verwaltungen, um Eskalationen zwischen Baustelle und Bevölkerung zu vermeiden, wie sie in den zurückliegenden Jahren bei verschiedenen innerstädtischen und komplexen Bauvorhaben zu erleben waren.

    Von einem mit einem Sandkasten vergleichbaren Präsentierteller spricht unser Autor Dr. André Richter, wenn er in seinen Vorträgen und Vorlesungen über das sensible Zusammenspiel zwischen Baustelle und Rathaus in den Innenstädten referiert. Richter stellt dabei die unterschiedlichen Ausprägungen dar, die es manchmal schwermachen, an ein und dasselbe Ziel und alles zu glauben.

    Öffentliche Wahrnehmung von Bauaktivitäten

    Das Interesse und die Wahrnehmung in der Bevölkerung gehen dabei eine nicht zu unterschätzende Symbiose mit dem Baufortschritt oder den Einschränkungen in der gewohnten Nutzung von Wegen, Verkehrsverbindungen oder Geschäften ein. Der Einschnitt in Gewohntes lässt schnell das Urteil aufkommen, dass alles zu lange dauert, viel zu teuer oder vollkommen überflüssig ist. Verkehrsumleitungen werden oft als unangemessen, temporäre Ampelregelungen als willkürlich, Baufahrzeuge oder Bauaktivitäten als störend und unkoordiniert bewertet. Über die fachliche Qualität der Verantwortlichen für das Bauprojekt ist aus den Reihen derer, die nach Fertigstellung des Bauvorhabens einen Nutzen davon haben, wenig Schmeichelhaftes zu hören.

    Wie bei allen komplexen logistischen Prozessen entscheidet die Qualität der einzelnen Komponenten und Teilprozesse über den Erfolg des Gesamtsystems – so auch bei komplexen Bauprojekten. Während für ein Bauunternehmen die zielorientierte Umsetzung des Bauvorhabens im Fokus steht, müssen die Ämter und Behörden einer Stadt mehrere und verschiedene Bauprojekte betreuen und öffentlich steuern. Je nach kommunaler Struktur und Zuständigkeit sind beispielsweise Tiefbauamt, Gartenbauamt, Polizei, Feuerwehr, Straßenverkehrsamt, Verkehrsbetriebe, Ordnungsamt oder Bürgerbüro im engen Planungs- und Abstimmungskreis mit den Verantwortlichen auf der jeweiligen Baustelle; Energieversorger und Kabelnetzbetreiber ergänzen diesen Kreis weiter.

    Koordinierung der Baulogistik

    Ein Baulogistiker und Baulogistikplaner wird entweder gar nicht oder viel zu spät in die Planungen eingebunden, wobei dieser ebenso die Schnittstelle in den Punkten Verkehrs-, Routen-, Anfahrtsplanung zwischen Baustelle und öffentliche Straßen und Wegen bildet, da „seine“ Fahrzeuge sowohl den öffentlichen Verkehrsraum als auch das Baufeld nutzen. Eine weitere Planungs- und Schnittstellenfunktion kommt dem Baulogistikplaner zu, wenn es bei innerstädtischen Bauvorhaben um Baustelleneinrichtungsflächen und Park- oder Baucontainerstelleplätze geht, die nicht innerhalb des Baufelds abzubilden sind, da die Platzverhältnisse dies nicht zulassen. Auch hier greifen die Bauaktivitäten auf das öffentliche Leben und den öffentlichen Raum über und müssen geplant und koordiniert werden.

    Das Bestreben der Unternehmen, sich möglichst viele dieser Flächen und Räume einzuverleiben, um den Baufortschritt nicht zu gefährden, steht das Ziel der Stadt oder Kommune gegenüber, die sichtbaren Bauaktivitäten auf ein Minimum zu bringen. In der Praxis stehen Diskussionen über Logistik-, Aufstell- oder Einrichtungsflächen hier stellvertretend als Beispiel. Während die Baustelle notorisch unter Platzmangel leidet und mehr Fläche bedarf, leiden beispielsweise Gartenbauamt oder Tiefbauamt darunter, dass die Grünfläche inzwischen statt Blumen und Beeten Baucontainer beherbergt. Auch sind gesperrte Straßen oder verengte Wege ein Standortnachteil für Innenstädte, die sinkende Besucher und Einkäuferzahlen spüren.

    Behörden und Bauunternehmen – Irrtümer auf beiden Seiten

    Außer dem logistischen Verständnis, Wissen und Erfahrungen kann der Baulogistiker hier auch vermittelnd aktiv werden und mit zwei grundsätzlichen Irrtümern auf beiden Seiten aufräumen. Der erste Irrtum ist mit dem Glauben der Bauunternehmen für innerstädtische Bauvorhaben verbunden, dass die Stadt, Gemeinde oder Kommune ausschließlich für das eigene Bauprojekt tätig werden und alle Voraussetzungen schaffen wird, die geplanten Vorgaben einzuhalten, da das Projekt ja auch Prestige ist. So ist der Glaube oft sehr groß, dass Sonderregelungen und -lösungen geschaffen werden, um schnell das Ziel zu erreichen.

    Ebenso irren Verantwortliche der Stadt und Behörden, wenn sie glauben, dass die Bauunternehmen alle städtischen und innerstädtischen Besonderheiten kennen, schätzen und berücksichtigten, wenn der erste Bagger zum Einsatz kommt. Vor allem kommunalpolitische oder strategische Entscheidungen können eine ungeahnte Kraft entfalten, der das Bauprojekt entsprechen oder gar entgegenwirken muss. Eine mögliche Folge können hier Bauverzögerungen und Nachträge sein, deren Umfang und Höhe beide Seiten meist noch gar nicht abschätzen können.

    Kompetenzen eines Baulogistikers

    Nicht als Vermittler zwischen den Akteuren, sondern als Logistikfachmann und Berater kann der Baulogistiker helfen, rechtzeitig – bereits in der Planungsphase – gegenzusteuern. Mithilfe eines baustellenübergreifenden Logistikkonzepts kann der Baulogistiker den Behörden, Ämtern und Kommunen zum Beispiel helfen, die logistische Aufnahmefähigkeit einer Stadt oder eines Stadtteils zu ermitteln und zu verdeutlichen. Wie viele unterschiedliche Bauvorhaben sind logistisch überhaupt umsetzbar? Welchen Umfang kann ein Großprojekt in einem Stadtgebiet haben? Welche Anforderungen erwachsen daraus an die Stadt, die Baufirmen, die Bewohner? Welche Auswirkungen haben Terminverschiebungen auf das Einzelprojekt, welche auf die Peripherie der Baustelle? Das sind nur einige Fragen, die einer Stadt oder Behörde Antworten geben können, um darauf aufbauend Verkehrsführungen zu prüfen, zu planen oder anzupassen.

    Für das Bauunternehmen kann der Baulogistiker bereits in der Startphase eines Projekts wie Umfang, Ausmaß oder Ressourcen für Logistik- und Containerflächen abschätzen und Alternativplätze erarbeiten. Der Baulogistiker kann dem Generalplaner oder Bauunternehmen sagen, ob der angestrebte Terminplan, aus logistischer Sicht, realisierbar ist. Sind die geplanten Lkw-Massen und -Größen für die verfügbaren Straßen einzusetzen?

    Kommunikation unter den Parteien fördern

    Diese Fragen müssen weit vor der Erstellung eines Leistungsverzeichnisses für einen ausführenden Baustellenlogistiker beantwortet werden, der sich vor allem um die unmittelbare Baustelle kümmert, Zufahrten betreut, Personen- und Materialströme steuert oder Baustelleneinrichtungsflächen verwaltet.

    Durch das Verständnis bei Planern, Bauherren, Behörden und Kommunen ist es in einer sehr frühen Projektphase möglich, Grundlagen für eine optimale Baulogistik sowie für die Anpassung und Optimierung der Planungen in der Ausführungsphase zu legen. Damit können zusätzliche Kosten durch Nachträge verhindert werden. Nicht zuletzt kann die Baulogistik auch in dem wichtigen Punkt, der Kommunikation zur Bevölkerung, helfend unterstützen und in verständlicher Art verschiedene Bauphasen und deren verkehrsbedingte Umleitungen oder Restriktionen beschreiben und erläutern.

    Mit der Nummer 25 des Ausschusses der Verbände und Kammern der Ingenieure und Architekten für die Honorarordnung ist eine sehr gute Basis geschaffen worden, baulogistische Themen in die Planungen für ein Vorhaben einzubetten und aufzunehmen. Dennoch sind die enthaltenen Planungsaufgaben sehr stark an die bestehenden und traditionellen Planungsphasen für den Bau angelehnt und lassen projektübergreifende Gedanken und Konzeptansätze außen vor.

    Um im Zusammenspiel zwischen Planern, Bauunternehmern und Behörden eine engere Verzahnung und schnittstellenarme Logistik zu erhalten, ist es wichtig, das begonnene Umdenken fortzuführen, der Logistik den benötigten Platz und dem Baulogistiker das erforderliche Gehör einzuräumen.

     

    Die Serie im Überblick

    Teil 1: Baulogistik on demand – was vermag Baustellenlogistik zu leisten?
    Teil 2: Haben uns eben geirrt – Denkfehler bei logistischen Planungsabläufen
    Teil 3: Bauvorhaben – innerstädtische, hochkomplexe Aufgabenstellungen
    Teil 4: Spannungsfeld Bauunternehmen gegen Behörden

     

    Der Autor: Dr.-Ing. André Richter

    Dr.-Ing. André RichterSeit mehr als zehn Jahren ist der gebürtige Dessauer branchenübergreifend als Berater, Planer und Umsetzer für logistische Aufgabenstellungen tätig. Im Bereich der Baulogistik arbeitet der 42-Jährige für Kommunen und private Bauherren. Richter entwickelt Konzepte für Verkehrswege, Ver- und Entsorgung oder für Etagen- und Aufzuglogistik für innerstädtische und hochkomplexe Bauvorhaben und setzt diese auch aktiv mit um. Die Baulogistik für das Bettenhochhaus der Charité in Berlin, das Hypohochhaus in München oder den Industriecampus der Novartis in Basel sind Projekte, die Dr. André Richter, Vorstand der Frankfurt Economics Enterprises AG, geplant hatte.

    www.frankfurt-economics.com
    andre.richter(at)frankfurt-economics.com

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