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    Start»Modernisierung»Namen und Nachrichten»Neue VDIV-Präsidentin appelliert bei der Eröffnung des Deutschen Verwaltertages an die Bundespolitik: “Wir dürfen die Mitte der Gesellschaft nicht vergessen”
    © Ulf Büschleb/VDIV Deutschland

    Neue VDIV-Präsidentin appelliert bei der Eröffnung des Deutschen Verwaltertages an die Bundespolitik: “Wir dürfen die Mitte der Gesellschaft nicht vergessen”

    25. September 2024 Namen und Nachrichten

    Unter dem Motto „Zukunft wagen. Vorsprung sichern“ fand mit gut 1.400 Teilnehmenden der 32. Deutsche Verwaltertag im Estrel Hotel in Berlin statt. Zu den vielfältigen Themen zählten u.a. Strategien gegen den Fachkräftemangel, der Ausbau von Photovoltaik und die Unternehmensnachfolge. Flankiert wurden diese durch aktuelle Miet- und WEG-Rechtsthemen im Kontext des zukünftigen Wohnens.

    Der Verwaltertag wurde von der frisch ins Amt gewählten VDIV-Präsidentin Sylvia Pruß eröffnet. In ihrer Rede betonte sie die großen Herausforderungen, vor denen die Branche, aber auch die Gesellschaft beim Thema Wohnen und Gebäude zukünftig stehen. Dabei kritisierte sie die unzureichende Wohnungseigentumsquote, da Deutschland hier im europäischen Vergleich das Schlusslicht bilde. Ursachen dafür sind hinlänglich bekannt: hohe Baulandpreise, gestiegene Bauzinsen, teure Bau- und Sanierungskosten. Aber auch die hohen Kaufnebenkosten verhindern zunehmend den Erwerb von Wohnungseigentum, kritisierte Pruß.

    Pruß erklärte, dass es dringend neue Maßnahmen brauche, um die Eigentumsbildung in Deutschland zu fördern. Auch der weitgehend unsanierte Gebäudebestand und die desolate finanzielle Verfassung vieler Wohnungseigentümergemeinschaften wird Gemeinschaften und Verwaltungen zukünftig auf eine harte Probe stellen. „Wir dürfen die Mitte der Gesellschaft nicht vergessen und müssen Wege aus diesem Dilemma aufzeigen“, appellierte die VDIV-Präsidentin.

    Sylvia Pruß mahnte zugleich, dass Immobilienverwaltungen durch gestiegene gesetzliche Anforderungen an Wohngebäude mit zunehmend kürzeren Umsetzungsfristen an der Grenze der Belastbarkeit sind. Als Beispiele benannte sie u.a. Vorgaben für die gemeinschaftliche Gebäudeversorgung, das Gebäudeenergiegesetz, Glasfaserausbau und die TKG-Novelle. Gleichzeitig gäbe es immer weniger Fachkräfte und es finde ein Wandel in der Arbeitskultur statt. „Um den Anforderungen der modernen Arbeitswelt gerecht zu werden und attraktiv für Mitarbeitende zu sein bzw. zu bleiben, brauche es flexiblere Arbeitszeitmodelle und mehr Entgegenkommen der Eigentümer zum Beispiel bei WEG-Versammlungszeiten“, so Pruß.

    Verwaltungen hingegen müssen die Potentiale der Digitalisierung und Automatisierung sowie von Künstlicher Intelligenz stärker nutzen, um neue Ressourcen zu schaffen. Eine dahingehende Erleichterung, um Eigentümerversammlungen unkomplizierter, unterjährig und während Bürozeiten durchzuführen, ist die jüngst gesetzlich beschlossene Möglichkeit zum Abhalten von virtuellen Versammlungen. „Ich bin froh, dass der Rechtsausschuss und das Parlament des Deutschen Bundestages den Weg dafür frei gemacht haben. Dies ist nach der WEG-Reform ein weiterer Schritt in eine gute Zukunft für Immobilienverwaltungen“, lobte VDIV-Präsidentin Pruß abschließend.

    www.vdiv.de

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